
Korruptionsskandale auf der einen Seite, deren populistische Instrumentalisierung auf der anderen: die lateinamerikanischen Gesellschaften sind gespalten wie nie. Können Konzepte wie Open- oder E-Government zu mehr Transparenz politischen Handelns beitragen und die politische Partizipation fördern?
Wo Daten erhoben werden, steigt das Missbrauchsrisiko, sei es durch Überwachungsmethoden autoritärer Regime oder durch kommerzielle Anbieter, die politische Willensbildungsprozesse beeinflussen.
Zugleich wissen insbesondere zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure digitale Technologien zunehmend für die politische Mobilisierung zu nutzen. Die Proteste, die seit 2019 in einigen Ländern Lateinamerikas stattfinden, zeugen von dieser Mobilisierungskraft. Doch können über die Sozialen Medien auch Manipulationen in Form von Fake News und populistischer Stimmungsmache die öffentliche Meinungsbildung beeinflussen. Dies stellt auch bei Wahlen die Bürgerinnen und Bürger mehr denn je vor neue Herausforderungen.
Was bedeutet die digitale Transformation für politische Entscheidungsprozesse in den lateinamerikanischen Ländern, insbesondere in Zeiten von Corona? Welche Möglichkeiten, aber auch Gefahren für die Transparenz politischen Handelns und die Stärkung der Bürgerbeteiligung bietet die Digitalisierung? Und welche Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich in diesem Bereich? Am 23. Juni wollen wir diese und weitere Fragen mit geladenen Gästen aus Lateinamerika diskutieren. Zudem erwartet Sie an diesem Abend die Fotoaustellung „Arte Eletrônica Indígena” und ein musikalischer Ausklang mit „Mango Selektas”.
Wann: 23. June 2021
Uhrzeit: 17.00 – 19.30 Uhr
Wo: Online
Veranstaltende: Heinrich-Böll-Stiftung – Bundesstiftung Berlin