Mit der KoboToolbox, kurz „KoBo“, können soziale Organisationen Umfragen gestalten – und diese detailliert auswerten. Der große Leistungsinhalt und die einfache Bedienbarkeit machen die Toolbox zum pragmatischen Kompromiss zwischen einfachen Formular-Tools wie Google Forms und sehr umfangreichen Programmen wie Surveymonkey oder Limesurvey. Und auch in Sachen Datenschutz kann KoBo dank optionalem Self-Hosting und offenem Quellcode punkten und ist damit vielen proprietären Anbietern voraus. Frie von CorrelAid hat das Tool in der 34. Ausgabe von Plötzlich Digital unserer Community vorgestellt.
Die KoBoToolbox wurde ursprünglich für die Datenerhebung im humanitären Bereich – u.a. von der Harvard University – entwickelt. Damit einher gehen zwei praktische Aspekte: Als „tool for field data collection in challenging environments“ ist Kobo niedrigschwellig designt. Man muss kein:e IT-Expert:in sein, um mit dem Programm zu arbeiten. Und im Gegensatz zu vielen anderen Open Source-Anwendungen, die auf ehrenamtlich-digitalem Engagement der Entwickelnden basieren, gewährleisten die etablierten Akteure hinter dem Tool einen guten Support und die sukzessive Pflege und Behebung von Bugs im Programm.
Frie hält fest: „Immer wenn wir bei CorrelAid Daten erheben, nutzen wir KoboToolbox als Baustein“ – z.B. für Bewerbungsformulare, das Matching von Projekten und Ehrenamtlichen oder Feedbackumfragen. Praktisch ist dabei, dass verschiedene Accounts parallel auf einen Workspace zugreifen und gleichzeitig und gemeinsam Umfragen erstellen können.
Die KoBoToolbox ist gleichermaßen für Einsteiger:innen wie Profis gemacht. Neue Umfragen kann man mit ein paar Klicks selbst erstellen, Neulinge haben die Möglichkeit Umfragevorlagen (z.B. Feedbackumfragen) zu wählen, erfahrene(re) Nutzer:innen können diese aber auch von Grund auf völlig individuell gestalten oder Excel-Datenformulare als XLSForms hochladen und einspeisen.
Interessant? Die Innenansicht des Tools hat Frie in aller Ausführlichkeit per geteiltem Bildschirm gezeigt. Jetzt im Video nachschauen!
Nächste Episode:
#35 Live aus Athen: E-Learning und Interview mit GFOSS (15.10. | auf Englisch)
Die nächste Ausgabe von “Plötzlich digital. Die Sprechstunde” wird international! Wir sind in der griechischen Hauptstadt zu Gast und treffen uns dort mit Prodromos Tsiavos von der Initiative GFOSS – Open Technologies Alliance. Die zivilgesellschaftliche Organisation wird von 37 griechischen Universitäten und Forschungseinrichtungen getragen und befasst sich in ihrer Arbeit mit Open Source-Technologie, digitaler Partizipation, freiem Wissen und Bildung und der sozialen Ausgestaltung des digitalen Wandels. Im Livestream diskutieren wir mit Prodromos den Status Quo der Digitalisierung in Griechenland, die Rolle von Open Source-Ansätzen – und erhalten eine Einführung in ein Open Source-Bildungstool, das von GFOSS entwickelt wurde und in griechischen Schulen eingesetzt wird.
Wir freuen uns auf ganz viel Inspiration und Wissenstransfer von Athen nach Deutschland. Auch technisch geht der Schritt über die innereuropäischen Grenzen mit Neuem einher: Die nächste Sprechstunde wird nicht, wie gewohnt, als Zoom-Webinar stattfinden, sondern aller Voraussicht nach per Livestream auf unserer Website eingebettet werden. Genauere Informationen zum Ablauf folgen in den nächsten Tagen. Für den Direktlink könnt ihr euch bis dahin schonmal auf pretix anmelden – und euch am Freitag, den 15.10. einfach virtuell dazuschalten!
Plötzlich digital. Die Sprechstunde
In Corona-Zeiten mussten viele soziale Organisationen plötzlich von 0 auf 100 ins mobile und dezentrale Arbeiten kommen. Dabei möchten wir euch helfen – auch in der Zeit danach! Mit Plötzlich digital: Die Sprechstunde geben wir euch alle zwei Wochen Freitags um 11 Uhr einen virtuellen Raum, um gemeinsam mit anderen etwas Neues kennenzulernen. Alle Folgen zum Nachschauen gibt es hier.
Ihr habt Fragen zu diesem oder einem anderen Tool?
Nicht umsonst war die erste digitale Sprechstunde zum Thema „Slack“. In einem eigenen Slack-Workspace könnt ihr auch vor und nach der Sprechstunde eure Fragen zu den jeweiligen Tools stellen und mit den ehrenamtlichen Expert:innen weiterdiskutieren. Ihr habt nach der Sprechstunde noch eine Frage, habt die Sitzung verpasst oder wollt für kommende Sprechstunden eure Fragen einbringen? Diskutiert mit uns!
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